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Im Interview mit dem Gründer und Geschäftsführer

Andreas Huber

Über 300 Suchaufträge, mehr als 60 Kunden und viele Jahre in denen Andreas Huber Rollen im Design und Produktmanagement besetzt. Wer ihn davon sprechen hört, merkt schnell, dass bei der Personalvermittlung nicht nur ein Schlagabtausch stattfindet, sondern es neben einer Vakanz auch um den individuellen Auswahlprozess und eine Leidenschaft für Kreativität geht. Im Interview hat er erzählt, weshalb ihm die Rekrutierung von Designern so am Herzen liegt.

Andreas, was fasziniert sich so sehr am Designberuf, dass du in diesem Bereich in der Personalvermittlung tätig bist?

Schon immer wollte ich beruflich in die Richtung Human Resources gehen, und während meines Studiums kam ich durch eine Werkstudentenstelle zur Personalvermittlung. Schnell habe ich gemerkt, dass mir die Kommunikation mit Designern Freude bereitet. Ich traf bei der Personalsuche auf sehr interessante Charaktere und fand es spannend, wie sich deren Berufswege teils stark unterschieden. Weil ich auch öfters auf internationaler Ebene Jobs vermittelte, etwa Designer aus den Beneluxstaaten, Italien, Großbritannien oder Skandinavien, konnte ich mir ein komplexes Bild vom Designberuf machen. Viele Designer habe ich als weltoffene Kosmopoliten kennengelernt. Es fasziniert mich, was sie von ihren Reisen und Erfahrungen zu erzählen haben.

Woher kommt dein großes Interesse für den Designberuf?

Mein Werdegang ist keine Story »vom Designfan zum Talentsucher«. Ich hatte einfach das Vergnügen, verschiedene Berufsbilder aus der Konsumgüter-, Sportartikel- und Lifestyle-Industrie zu besetzen, da waren von Anfang an relativ viele Designstellen dabei. Ich mochte den Austausch mit Designern sofort gerne, vielleicht auch, weil das eben nicht mein Hauptgebiet ist. Ich bin selbst kein Kreativer, aber jemand, der die schönen Dinge mag. Portfolios sehe ich oft an, dass viele Designer ihren Job mit Leidenschaft ausüben. Die meisten stellen früh im Leben fest, dass sie kreativ veranlagt sind und etwas mit Gestaltung machen möchten. Wird bei jemandem das Hobby zum Beruf, unterscheidet sich das von vielen anderen Jobs. Ein Controller würde nicht unbedingt sagen, »also in meiner Freizeit erstelle ich gerne Finanztabellen!«

Wie unterscheidet die Vermittlung eines Designers von anderen Berufen?

Die meisten Designer verknüpfen ihr Talent mit dem Beruf. Das wirkt sich auch auf die Personalvermittlung und den Auswahlprozess aus. Da macht es mir große Freude, mehr herauszufinden: Was ist ihr bevorzugtes Umfeld? Zu welchem Kunden passt ihre Art, Websites oder Produkte zu gestalten? Bei einem Designer geht es nicht nur um Ausbildung und Abschluss, sondern die persönliche Entwicklung. Im Auswahlprozess kann man daraus ein überschaubares Designprojekt machen und den Kandidaten kleine Designaufgaben stellen, beispielsweise simulieren wir einen fiktiven Produktlaunch wie neue Kopfhörer, für die ein Konzept, ein Farbbild und zwei Prototypen entworfen werden sollen.

Auf diese Weise sieht man die Fähigkeiten der Designer gut, und sie können ein zusätzliches Skillset zeigen, wenn sie die gestellte Aufgabe präsentieren, denn auch das wollen viele Firmen sehen. Der Auswahlprozess ist also ziemlich präzise und der Umgang mit Designern macht einfach Spaß!

Und was die Unternehmensseite betrifft, wie ist gewöhnlich der Ablauf?

Meist erfolgt der Kontakt über eine Empfehlung. Die Ansprechpartner sind in unterschiedlichen Rollen vom HR-Verantwortlichen über Business Unit Leiter, Creative Director bis zum Geschäftsführer. Der Kontakt ist meist sehr vertrauensvoll, denn die Kunst in der Personalvermittlung ist es auch, diskret und mit Feingefühl vorzugehen. Mich reizt es, das Besondere einer Firma kennenzulernen: An welchem Punkt ist das Unternehmen gerade? Was möchte es vielleicht verändern?

Was ein Designer meist aus einem Jobprofil nicht richtig herauslesen kann, ist das, was ich gerne die »weichen Faktoren« nenne – die Unternehmenskultur, der Teamgeist. Denn als Designer passt man zwar oft auf viele Jobs, aber das Klima und die Menschen müssen ja genauso harmonieren.

Bei soviel Berührungspunkten mit Design – welche Designobjekte oder Anwendungen magst du selbst besonders gerne?

Ich lerne und informiere mich sehr stark auf visuelle Weise. Ansprechend gestaltete Websites mit guten Inhalten oder User Interfaces mit auf mich als Nutzer abgestimmter Navigation faszinieren mich, weil sie mein Leben bereichern. Ich bin schon lange ein Fan von digitalem Design.

Was Möbel betrifft, mag ich es bei der Auswahl von Designobjekten eher minimalistisch. Mir gefallen beispielsweise die Artemide Leuchten oder die Regalsysteme von USM Haller sehr. Zuhause schätze ich meine Verner Panton Chairs – mein Geschmack ist eben ganz puristisch und zeitlos…

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